Liebe Bürgerinnen und Bürger,
die Gemeinde Sülfeld arbeitet intensiv an einem Projekt, das unsere Zukunft nachhaltig gestalten soll: der kommunalen Wärmeplanung. Ziel ist es, unsere Gemeinde bis zum Jahr 2040 klimaneutral aufzustellen – insbesondere im Bereich der Wärmeversorgung. Gemeinsam wollen wir den CO₂-Ausstoß deutlich reduzieren und auf erneuerbare Energien umsteigen. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung und Ihre Meinung!
Empfehlungen des Heizungswegweisers – So machen Sie Ihre Heizung zukunftssicher
Bevor wir auf die Wärmeplanung in Sülfeld eingehen, möchten wir Ihnen die wichtigsten Hinweise des Heizungswegweisers geben.
Sie helfen Ihnen, frühzeitig richtige Entscheidungen zu treffen:
Setzen Sie jetzt auf erneuerbare Energien!
Technologien wie Wärmepumpen, Biomasseheizungen oder Solarthermie sind klimafreundlich, zukunftssicher und werden über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) staatlich gefördert.
Fossile Heizungen – bald nicht mehr wirtschaftlich
Bis zum 30. Juni 2028 dürfen noch fossile Heizungen mit Gas oder Heizöl als Energieträger eingebaut werden. Danach gelten schrittweise Vorgaben für den Ersatz des Erdgases oder des Heizöls gegen erneuerbare Energien.
So müssen:
- ab 2029: mind. 15 %
- ab 2035: mind. 30 %
- ab 2040: mind. 60 %
- ab 2045: 100 %
der erzeugten Wärme aus Biogas oder Wasserstoff erzeugt werden. Die Bereitstellung solch großer Mengen an Biogas oder Wasserstoff halten die Experten aber für sehr unrealistisch und teuer.
In Wärmenetzgebieten gilt frühzeitige Verpflichtung
Wenn Ihre Straße in ein geplantes Wärmenetz einbezogen wird, gilt schon einen Monat nach Ausweisung: Wenn Sie eine neue Heizung einbauen wollen, muss diese mindestens 65 % erneuerbare Energie nutzen.
Wenn Sie sich ans Wärmenetz anschließen wollen, gelten im Falle einer Havarie Ihrer alten Heizung großzügige Übergangsregelungen.
Nach dem 30. Juni 2028
Jede neue Heizung muss zu mindestens 65 % mit erneuerbaren Energien betrieben werden – mit Übergangsregelungen und Ausnahmen.
Warum ist die Wärmeplanung so wichtig?
In unserer Gemeinde entstehen große Teile der CO₂-Emissionen durch das Heizen von Gebäuden. Die kommunale Wärmeplanung ist daher ein zentrales Instrument, um:
den Klimaschutz voranzutreiben, langfristig stabile und bezahlbare Energiekosten zu sichern, moderne und verlässliche Technologien zu fördern, die Lebensqualität in Sülfeld zu steigern.

Was wurde bereits unternommen?
Zur Vorbereitung der Planung wurde eine umfassende Bestandsanalyse durchgeführt. Dabei wurden Heizsysteme, Energieverbräuche und örtliche Rahmenbedingungen bewertet – daraus folgte eine Potenzialanalyse.
Die wichtigsten Ergebnisse:
- Tiefe Geothermie: Keine Option – geologische Bedingungen ungeeignet.
- Biomasse: Eingeschränkt nutzbar – viele Schutzgebiete und landwirtschaftliche Nutzung.
- Abwärme, Abwasserwärme, Wärme aus Gewässern: Kein nennenswertes Potenzial.
- Wärmenetzinfrastruktur: Potenzial im Ortskern rund um die Kirche. Eine spätere Erweiterung auf angrenzende Straßen ist denkbar.
Empfohlene Maßnahmen für die Gemeinde Sülfeld
Basierend auf der Analyse werden folgende Schritte empfohlen:
Öffentliche Gebäude für Wärmenetzanbindung im Ortsteil Sülfeld
Kirche, Schule, Kita, Freiwillige Feuerwehr
Diese Gebäude haben einen hohen Wärmebedarf und liegen zentral – sie sind ideale Startpunkte für ein lokales Wärmenetz.
Mögliche Netzerweiterung
Bei erfolgreichem Start könnte das Netz auf benachbarte Wohngebiete ausgeweitet werden.
Weitere Potenziale auf und in Gebäuden
Gebäudesanierung (Dämmung, Fenster)
Photovoltaik (PV) und Solarthermie zur Eigenversorgung mit Wärme und Strom
Weitere Kooperationsmöglichkeiten außerhalb von Nahwärmenetzen
Gemeinsame Ausschreibungen für Wärmepumpen oder Sanierungsmaßnahmen
Mögliche Bereitstellung und Betrieb von Wärmepumpen über ein Unternehmen oder Genossenschaft
„Kalte“ Nahwärmenetze für einzelne Quartiere (z.B. gemeinsam genutzte Erdkollektoren in Neubaugebieten)
Bürgerenergiegenossenschaft für Strom- oder Wärmeproduktion
Und viele weitere…
Wie sie bei den möglichen Kooperationsformen sehen, gibt es auch außerhalb von Nahwärmenetze viele interessante Lösungen, um die Herausforderungen der Wärmewende gemeinschaftlich anzugehen. Daher lohnt es sich auf jeden Fall an der Umfrage teilzunehmen, dann erhalten Sie auch in Zukunft alle relevanten Informationen zu den möglichen Projekten in unserer Gemeinde.
CO₂-Preis und Heizkosten – Warum sich frühzeitiges Handeln lohnt
Fossile Energien wie Öl und Gas werden durch den steigenden CO₂-Preis langfristig teurer. Der Umstieg auf erneuerbare Energien bringt neben Umweltvorteilen auch wirtschaftliche Sicherheit – durch stabile Betriebskosten, staatliche Förderung und Unabhängigkeit von globalen Krisen.
Ihre Meinung ist gefragt – Machen Sie mit bei unserer Umfrage!
Wir möchten herausfinden, ob eine Nahwärmeversorgung für Ihre vier Wände grundsätzlich in Frage kommt. Diese Information ist für uns wichtig, um zu verstehen, wie hoch die allgemeine Akzeptanz für solche Lösungen in der Gemeinde ist.
Wichtig: Aus Ihrer Teilnahme entsteht keine Verpflichtung!
Die Umfrage dient ausschließlich dazu, ein Stimmungsbild und erste Einschätzungen zu erhalten – als Basis für eine bürgernahe Planung.
Bitte machen Sie mit – Ihre Meinung zählt!
Einladung: Infoveranstaltung zur Wärmeversorgung am 10. September 2025
Am 10.09.2025 laden wir Sie herzlich zu einer Informationsveranstaltung ein, in der unter anderem die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein über folgende Themen umfassen informiert.
Aktueller Stand kommunale Wärmeplanung
Nahwärmenetz
Wärmepumpentechnologie & Fördermöglichkeiten
Praktische Tipps zum Heizungstausch
Individuelle Beratungsmöglichkeiten vor Ort
Nutzen Sie die Gelegenheit, sich kompetent beraten zu lassen und sich über die Technologien der Zukunft zu informieren!
Gemeinsam für eine klimaneutrale Gemeinde Sülfeld
Die kommunale Wärmeplanung ist ein Gemeinschaftsprojekt – zwischen Verwaltung, Expertinnen und Experten und Ihnen als Bürgerinnen und Bürger. Nur gemeinsam können wir die richtigen Entscheidungen treffen und unsere Gemeinde zukunftsfest gestalten.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung und Ihr Engagement!
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Gemeinde Sülfeld