Kommunale Wärmeplanung

Die kommunale Wärmeplanung ist ein wichtiger Bestandteil der Energiewende und hat zum Ziel, die Wärmeversorgung in unserer Gemeinde nachhaltig und klimafreundlich zu gestalten. Im Rahmen dieser Planung wird untersucht, wie der Wärmebedarf in Haushalten und Betrieben zukünftig mit erneuerbaren Energien gedeckt und fossile Brennstoffe schrittweise ersetzt werden können. Dabei werden auch Potenziale für Nahwärmenetze und erneuerbare Energien wie Solarthermie, Geothermie und Biomasse geprüft. Die Planung berücksichtigt gesetzliche Vorgaben und lokale Gegebenheiten, um die Wärmeversorgung effizient und zukunftsfähig zu gestalten.

Im Rahmen einer Ausschreibung für alle Gemeinden im Amt Itzstedt wurde eine Wärmeplanung initiiert, die nun für alle Kommunen im Amt durchgeführt wird. Die Firma Zeitengrad wurde mit der Durchführung der Wärmeplanung beauftragt und wird uns als Gemeinde auf diesem Weg unterstützen. Ihr Fachwissen und ihre Erfahrung werden entscheidend dazu beitragen, eine auf unsere lokalen Bedürfnisse abgestimmte und nachhaltige Lösung für die Wärmeversorgung zu finden.

Im Rahmen der letzten Einwohnerversammlung hat Zeitengrad über die Fortschritte bei der Erstellung der kommunalen Wärmeplanung für unsere Gemeinde informiert. Zunächst wurde auf die globale Klimaerwärmung hingewiesen, die anhand der Temperaturaufzeichnungen seit 1880 deutlich wird. Besonders besorgniserregend ist, dass die 1,5-Grad-Marke im Jahr 2024 erstmals überschritten wurde. Um die Klimaziele zu erreichen, soll der Pro-Kopf-Verbrauch von CO2 bis 2040 auf unter 1 Tonne gesenkt werden – eine enorme Herausforderung, besonders im Wärmebereich.

Fossile Energieträger müssen durch nachhaltige Alternativen ersetzt werden, doch dies ist nur mit einer gezielten und lokalen Planung möglich. Dabei spielt auch das Gebäudeenergiegesetz eine wichtige Rolle, das unter anderem vorschreibt, dass Neubauten in neuen Baugebieten mit mindestens 65 % erneuerbaren Energien beheizt werden müssen. Zudem steigen die Kosten für Gas und Öl aufgrund des erweiterten europäischen CO2-Handelssystems, was die Wirtschaftlichkeit von Gasnetzen zunehmend in Frage stellt.

Gemäß dem Energiewende- und Klimaschutzgesetz des Landes Schleswig-Holstein sind alle Kommunen verpflichtet, eine kommunale Wärmeplanung zu erstellen. Dabei steht die Herausforderung im Vordergrund, dass Wärme nur begrenzt transportiert werden kann und der Ausbau der nötigen Infrastruktur hohe Investitionen und Zeit erfordert. Die Wärmeversorgung im Winter ist zudem schwieriger zu gewährleisten, da die Potenziale in dieser Jahreszeit gering sind.

Ziel der kommunalen Wärmeplanung ist es, ein Bewusstsein für die Wärmewende zu schaffen und eine strategische Grundlage für Kommunen, Energieversorger und private Haushalte zu liefern. Dazu werden verschiedene Datenquellen genutzt, darunter Netzbetreiber, Schornsteinfeger und Energieversorger. Eine Lenkungsgruppe aus den beteiligten Kommunen arbeitet eng zusammen, um den Prozess voranzutreiben. Zudem werden öffentliche Beteiligungen durchgeführt, um weitere Impulse aus der Bevölkerung zu sammeln.

Die Planung beginnt mit einer Bestandanalyse, in der Daten zu Wärmeverbräuchen, Wärmequellen und Gebäudefunktionen gesammelt werden. Beispielsweise wurde im Marktstammdatenregister festgestellt, dass 293 Haushalte in Sülfeld eine Photovoltaikanlage besitzen, was etwa 10 % der Gebäude ausmacht. Im Anschluss erfolgt eine Potenzialanalyse, bei der unter anderem Geothermie, Solarthermie, PV-Potenziale auf Dächern und Biomassepotenziale geprüft werden. Einschränkungen durch Denkmalschutz oder Naturschutzgebiete müssen dabei berücksichtigt werden.

Die Ergebnisse dieser Analysen fließen in einen Maßnahmenkatalog ein, der konkrete Empfehlungen für die nächsten Schritte zur Umsetzung der Wärmewende gibt. Der Bericht, der alle Erkenntnisse zusammenfasst, wird Quartierssteckbriefe, Maßnahmensteckbriefe und einen Zeitplan zur Umsetzung der Maßnahmen enthalten.

Die kommunale Wärmeplanung für das Amt Itzstedt, zu dem auch Sülfeld gehört, soll bis zum 31. August 2024 abgeschlossen sein. Abschließend wird es eine Abschlussveranstaltung dazu geben. Die Fertigstellung der Wärmeplanung ist nur der Auftakt zur Wärmewende in unserer Gemeinde Sülfeld.

Fragebogen zur kommunalen Wärmeplanung

Ein wichtiger Teil der kommunalen Wärmeplanung ist das Sammeln von Daten. Die Firma Zeiten°Grad, die für die Planung verantwortlich ist, erfasst zunächst allgemeine Daten von Netzbetreibern und Schornsteinfegern. Diese Daten sind aus Datenschutzgründen nicht immer präzise, aber Sie können uns helfen, die Planung zu verbessern, indem Sie genauere Informationen zu Ihrer Wärmeversorgung bereitstellen.

Außerdem interessiert uns Ihre Meinung zu möglichen Projekten wie Nahwärmenetzen oder der Nutzung erneuerbarer Energien. Ihre Teilnahme am Fragebogen ist entscheidend für eine erfolgreiche Planung, die auf die Bedürfnisse der Gemeinde zugeschnitten ist. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

EnergieMonitor

Die Energiewende ist eine wichtige Aufgabe, die wir nur gemeinsam erfolgreich meistern können. Eine gute Eigenversorgung mit Energie schützt nicht nur unser Klima, sondern hilft uns auch, weniger von Energieimporten abhängig zu werden und sorgt dafür, dass unsere Energieversorgung sicher und stabil bleibt. Mit dem EnergieMonitor wird gezeigt, wie es in unserer Gemeinde Sülfeld mit der Energieversorgung aussieht, wie weit wir beim Ausbau erneuerbarer Energien sind und welche Herausforderungen noch vor uns liegen.

Beispiel: Weitere Informationen –> Auf das Bild Klicken!

Bei Fragen oder Anregungen, dann eine E-Mail an: Marek Krysiak – buergermeister@suelfeld.de